Die Eingewöhnung der Zwerggarnelen
Die Ein- bzw. Umgewöhnung von Zwerggarnelen in ein anderes Aquarium sollte sorgfältig und langsam erfolgen um unnötige Verluste zu vermeiden. Vorab ist es ratsam einen Wasserwechsel durchzuführen. Die wohl empfehlenswerteste Vorgehensweise zur langsamen Umgewöhnung ist die sogenannte Tröpfchen Methode bei der man wie folgt vorgeht. Zuerst sollten die neu erworbenen Garnelen an die Raumtemperatur angepasst werden, dazu das Transportgefäß eine Zeit lang geöffnet stehen lassen. Nach Angleichung der Raumtemperatur, entleeren Sie anschließend das Transportwasser in einen größeren sauberen Behälter, welcher unterhalb des Wasserspiegels platziert wird. Hängen Sie nun einen Aquarienluftschlauch (4 – 6 mm) in das Aquarium. An dem anderen Ende des Luftschlauches stecken Sie ein passendes Absperrventil (alternativ kann hier auch ein Knoten in den Schlauch gemacht werden), womit Sie den Zufluss aus dem Aquarium, nach vorherigem kurzen Ansaugen, bequem und exakt in den Behälter regulieren können. Nun kann sich das Transportwasser durch langsames Eintröpfeln aus dem Aquarium, über mehrere Stunden (wenigstens 2 – 3) angleichen. Die Wassermenge im Behälter sollte dabei etwa verdreifacht werden. Anschließend können die Garnelen in das Aquarium umgesetzt werden. Dabei sollte das Transportwasser nicht mit in das Aquarium gegeben werden, um den Eintrag von diverser Begleitfauna, schädlichen Keimen usw. so gering wie möglich zu halten. Alternativ zur bequemen Tröpfchen Methode, können auch über den genannten Zeitraum, in regelmäßigen Abständen per Becher von Hand, kleinste Mengen Aquarienwasser zugeführt werden.
Bei der Eingewöhnung von Fluss- und Zwergkrebsen, kann man in gleicher Weise vorgehen wie auch bei Zwerggarnelen.
Einige Dinge sollten bei der Um- bzw. Eingewöhnung noch beachtet werden
Bei sehr unterschiedlichen Wasserwerten, bei empfindlichen Hochzuchtformen, bei Importtieren welche einen langen und oft damit verbundenen stressigen Transportweg hatten, sollte die Umgewöhnung besonders langsam über einen längeren Zeitraum, von mehreren Stunden (über die zwei bis drei Stunden hinaus) durchgeführt werden. Bei sehr kaltem Transportwasser, bei dem die Tiere nicht selten wie leblos wirken (Wirbellose können in eine Kältestarre verfallen) sollte ebenfalls besonders behutsam vorgegangen werden. Keinesfalls sollte die Anpassung an die Raum- bzw. Wassertemperatur durch zusätzliche Erwärmung z.B. Heizstab, Transportgefäß auf Heizung legen usw. beschleunigt werden. Ein zu schnelles Eingewöhnen führt durch unterschiedliche Temperatur und Wasserwerte häufig zu einer sogenannten Schockhäutung, welche für das Tier tödlich endet, da im Vorfeld noch kein neuer Panzer gebildet wurde. Selbst nach Tagen oder gar Wochen kann eine zu schnelle, bzw. unzureichend durchgeführte Ein- bzw. Umgewöhnung zu Verlusten führen. Zwerggarnelen reagieren auf jeden Milieuwechsel empfindlich, da sie nicht nur mit neuen Wasserwerten konfrontiert werden, sondern naturgemäß auch mit neuen bzw. ihnen unbekannten Keimen (Bakterien). Besonders beim zusammensetzen fremder Garnelen, (aber auch beim Einsetzen in ein unbesetztes Becken) kann es dadurch infolge zu Verlusten kommen. Diese sogenannte bakterielle Unverträglichkeit kann dazu führen, das die neu eingesetzten Garnelen, oder aber die vorhandenen Tiere nach relativ kurzer Zeit, zum Teil aber auch sporadisch nach Tagen oder Wochen sterben. Im schlimmsten Falle kann es zum Massensterben bis hin zum kompletten erlöschen ganzer bzw. beider Stämme kommen. Ein verhindern solch einer bakteriellen Unverträglichkeit, ist im Vorfeld leider nicht möglich. Mit einem vorherigen Wasserwechsel und dem Einsetzen der neuen Garnelen ohne Transportwasser, kann das Risiko aber deutlich minimiert werden.